Mit elf Heliogravüren, zwei Vernis Mou auf Zerkall-Büttenpapier 145 g/m2, sechs Fine Art Prints
auf Permajet Portfolio 220, zwei Siebdrucke auf Transparentpapier Clear 140 g/m2 von Béatrice
Gysin und einem Text von Konrad Tobler, 28,5 x 38 cm, 30 Seiten, gebunden, Bucheinband auf Ingrespapier
120 g/m2.
Tiefdruck: Atelier de gravure AJAC, Moutier, Michèle Dillier und Arno Hassler.
Fine Art Prints: Fotolabor Pascale Brügger, Basel.
Siebdruck: Druckerei in der Reithalle Bern, Jeanette Besmer.
Hochdruck: Atelier de gravure AJAC, Moutier, Romain Crelier.
Die Handeinbände wurden im Atelier für Grafik-, Foto- und Schriftgutrestaurierung,
Michael Rothe, Bern gefertigt.
Die Auflage beträgt 25 nummerierte Exemplare.
Fünf zusätzliche und nicht für den Handel bestimmte Künstlerexemplare haben die Nummer EA I-V.
Im Zusammenhang mit dem Künstlerbuch entstand eine
Edition.
Weitere Publikationen zu Béatrice Gysin im Verlag Rothe Drucke: Hier stehen wir
Aus dem Text von Konrad Tobler:
Russisch. Das Erlernen des Russischen ist eine Leidenschaft von Beatrice Gysin. Sie taucht dabei in eine unbekannte
Welt ein, Gewissheiten, die in der Muttersprache selbstverständlich scheinen, weichen. So bedeutet denn der Titel auf Deutsch:
«ja, nein, vielleicht, eher nicht». Er könnte vielleicht auch «Rot» lauten.
Fragen. Die Druckverfahren sind jedoch nur ein Mittel der Bildfindung. Sie sind die Möglichkeit, verschiedene «Bild-
Schriften» zu entwickeln, die sich zu Bild-Texturen verdichten, die ihrerseits Welten öffnen. Es sind ungewisse Welten,
die nicht verstanden, sondern gesehen sein wollen und dabei als Versuchsanordnungen Fragen aufwerfen nach
der Erkennbarkeit der Welt. Ja, wir entziffern sie, nein, doch eher nicht – oder vielleicht doch?
Chiffren. Der Versuch, die Welt zu entziffern, öffnet fragile Wunderwelten. Der Romantiker Novalis hat diese in
seinem Romanfragment «Die Lehrlinge zu Sais» evoziert: «Mannigfache Wege gehen die Menschen. Wer sie verfolgt und vergleicht,
wird wunderliche Figuren entstehen sehn; Figuren, die zu jener großen Chiffernschrift zu gehören scheinen, die man überall, auf
Flügeln, Eierschalen, in Wolken, im Schnee, in Kristallen und in Steinbildungen, auf gefrierenden Wassern, im Innern und Äussern
der Gebirge, der Pflanzen, der Tiere, der Menschen, in den Lichtern des Himmels, auf berührten und gestrichenen Scheiben von Pech
und Glas, in den Feilspänen um den Magnet her und sonderbaren Konjunkturen des Zufalls erblickt. In ihnen ahndet man den Schlüssel
dieser Wunderschrift, die Sprachlehre derselben, allein die Ahndung will sich selbst in keine feste Formen fügen und scheint kein
höherer Schlüssel werden zu wollen.»