Stephan Schenk
Kreuzweg
2014

Mit 14 Aufnahmen von Schlachtfeldern des Ersten Weltkrieges von Stephan Schenk und einem Text von Klaus Merz, 40 x 29,5 cm, 72 Seiten, gebunden.
Handabzüge von Madlaina Campell und Stephan Schenk, Lüen, auf ADOX MCC 110 Silbergelatine-Barytpapier. Der Text von Klaus Merz entstammt der Erzählung «Im Schläfen­gebiet» des Prosabandes «Am Fuss des Kamels», Haymon-TB, Innsbruck 2010. Bleisatz aus der Monotype Helvetica 12° auf der Handpresse gedruckt auf BFK Rives, in der Offizin Parnassia Vättis. Die Typo­gra­phie besorgte Ramun Spescha, Chur. Die Handeinbände wurden im Atelier für Grafik-, Foto- und Schriftgut­restau­rierung Michael Rothe, Bern, gefertigt.
Die Auflage beträgt 25 nummerierte Exemplare. Fünf zusätzliche und nicht für den Handel bestimmte Künstler­exemplare haben die Nummern EA I-V. Im Zusammen­hang mit dem Künstlerbuch entstand eine Edition.

Die in den letzten drei Jahren entstandene Arbeit «Kreuzweg» basiert auf 14 Fotografien von den grössten Schlachtfeldern des Ersten Weltkrieges in Europa und Übersee. Schenk verengt seinen Blick bewusst, er beschränkt sich auf einen kleinen Ausschnitt des Bodens von der Grösse eines Soldatengrabes. Mit dieser fragmentarischen Wahrnehmung der Wirklichkeit verweigert er sich und dem Betrachter die Übersicht und betont die irrationale, unvorstellbare Dimension der Ereignisse. Konsequenterweise hinterfragt Schenk auch das Objektivität vortäuschende Medium Fotografie: Er lässt seine Aufnahmen zu monumentalen Tapisserien verweben und greift damit auf uralte Formen der Bildüberlieferung zurück. Fotostiftung Schweiz

Die Menschen, die den Ersten Weltkrieg erlebt haben, aber auch deren direkte Nachkommen, sind mittlerweile zumeist gestorben. Eine personifizierte Erinnerung ist daher kaum mehr möglich und doch bleibt dieser Krieg ein prägendes Ereignis für das 20. Jahrhundert, das jedoch der heutigen Generation kaum mehr präsent ist.
Erzählungen, Bilder und persönliche Dokumente tragen und prägen unsere Erinnerung – wie die Fotografien und das Soldbuch meines Grossvaters. Das Projekt «Kreuzweg» möchte zur Erinnerung an diesen sinnlosen und menschenverachtenden Krieg beitragen. Dem Begriff «Kreuzweg» kommen somit verschiedene Bedeutungen zu:
  • – an einer für die Zukunft wichtigen Entscheidung kann zwischen mehreren Möglichkeiten gewählt werden.
  • – dem Martyrium der Kreuztragung Christi.
  • – dem volkskundlich schon seit vorchristlicher Zeit als unheimlich geltenden Ort, an dem man auch Tote begrub.
  • – und nicht zuletzt auch der Kreuze auf den Soldatenfriedhöfen entlang der ehemaligen Schlachtfelder.
Stephan Schenk
Stephan Schenk
Kreuzweg
2014

Mit 14 Aufnahmen von Schlachtfeldern des Ersten Weltkrieges von Stephan Schenk und einem Text von Klaus Merz, 40 x 29,5 cm, 72 Seiten, gebunden.
Handabzüge von Madlaina Campell und Stephan Schenk, Lüen, auf ADOX MCC 110 Silbergelatine-Barytpapier. Der Text von Klaus Merz entstammt der Erzählung «Im Schläfen­gebiet» des Prosabandes «Am Fuss des Kamels», Haymon-TB, Innsbruck 2010. Bleisatz aus der Monotype Helvetica 12° auf der Handpresse gedruckt auf BFK Rives, in der Offizin Parnassia Vättis. Die Typo­gra­phie besorgte Ramun Spescha, Chur. Die Handeinbände wurden im Atelier für Grafik-, Foto- und Schriftgut­restau­rierung Michael Rothe, Bern, gefertigt.
Die Auflage beträgt 25 nummerierte Exemplare. Fünf zusätzliche und nicht für den Handel bestimmte Künstler­exemplare haben die Nummern EA I-V. Im Zusammen­hang mit dem Künstlerbuch entstand eine Edition.

Die in den letzten drei Jahren entstandene Arbeit «Kreuzweg» basiert auf 14 Fotografien von den grössten Schlachtfeldern des Ersten Weltkrieges in Europa und Übersee. Schenk verengt seinen Blick bewusst, er beschränkt sich auf einen kleinen Ausschnitt des Bodens von der Grösse eines Soldatengrabes. Mit dieser fragmentarischen Wahrnehmung der Wirklichkeit verweigert er sich und dem Betrachter die Übersicht und betont die irrationale, unvorstellbare Dimension der Ereignisse. Konsequenterweise hinterfragt Schenk auch das Objektivität vortäuschende Medium Fotografie: Er lässt seine Aufnahmen zu monumentalen Tapisserien verweben und greift damit auf uralte Formen der Bildüberlieferung zurück. Fotostiftung Schweiz



Die Menschen, die den Ersten Weltkrieg erlebt haben, aber auch deren direkte Nachkommen, sind mittlerweile zumeist gestorben. Eine personifizierte Erinnerung ist daher kaum mehr möglich und doch bleibt dieser Krieg ein prägendes Ereignis für das 20. Jahrhundert, das jedoch der heutigen Generation kaum mehr präsent ist.
Erzählungen, Bilder und persönliche Dokumente tragen und prägen unsere Erinnerung – wie die Fotografien und das Soldbuch meines Grossvaters. Das Projekt «Kreuzweg» möchte zur Erinnerung an diesen sinnlosen und menschenverachtenden Krieg beitragen. Dem Begriff «Kreuzweg» kommen somit verschiedene Bedeutungen zu:

  • – an einer für die Zukunft wichtigen Entscheidung kann zwischen mehreren Möglichkeiten gewählt werden.
  • – dem Martyrium der Kreuztragung Christi.
  • – dem volkskundlich schon seit vorchristlicher Zeit als unheimlich geltenden Ort, an dem man auch Tote begrub.
  • – und nicht zuletzt auch der Kreuze auf den Soldatenfriedhöfen entlang der ehemaligen Schlachtfelder.
Stephan Schenk